Geschichte der Pfarrkirche

Die alte Kirche

Im Jahre 1256 wurde die Pfarrei Hardheim erstmals urkundlich genannt. Die erste Hardheimer Pfarrkirche wird im 14. Jahrhundert erstmals erwähnt. Das Aussehen der ersten Pfarrkirche ist nicht bekannt. Im Jahre 1438 wurde eine neue Kirche im gotischen Stil erbaut. Der Grundstein ist noch heute erhalten und im Chorraum der heutigen Kirche angemauert. Am 20.11.1880 fand darin der letzte Gottesdienst statt da die Kirche einsturzgefährdet war. Von 1881 bis 1894 war Hardheim ohne Pfarrkirche, die Gottesdienste fanden im Schloßspeicher statt.

Der Bau der Pfarrkirche

Am 4. April 1891 fand der erste Spatenstich statt und am 12 Juli 1891 wurde der Grundstein gelegt. Nach umfangreichen Bauarbeiten wurde im September 1894 der Rohbau fertiggestellt. Weihnachten 1894 fand die feierliche Einweihung der Kirche statt.

Renovationen des Erftaldomes

Wie an jedem anderen Gebäude, so nagt auch an einer Kirche der Zahn der Zeit. Fast jede Generation war aufgerufen, das Kirchengebäude zu erhalten und zu pflegen. Folgende nennenswerte Erneuerungen wurden vollzogen

1. Große Renovation von 1963 bis 1968

Im Stil der sechziger und siebziger Jahr wurde umfangreiche Renovierungen durchgeführt. Das Dach wurde mit Naturschiefer neu eingedeckt. Die Innenrenovierung brachte die größten Veränderungen. Sämtliche Bilder und Goldverzierungen von Kunstmaler Kolb wurden abgeschlagen, alle Rundungen und Säulen wurden bearbeitet, so dass alles in natürlicher Sandsteinfarbe und alle Wand- und Deckenflächen in weißer Farbe gestrichen wurden.

2. Große Renovation von 1963 bis 1968

Viele Hardheimer konnten sich mit der schmucklosen weißen Kirche nicht richtig anfreunden. Mit der Zeit wurden die Wände immer grauer und schwärzer einfach unansehnlich. Der eigentlichen Innenrenovation gingen umfangreiche Verhandlungen voraus. Rechtzeitig zum Kirchweihfest 1989 wurden alle Genehmigungen erteilt. Durch tatkräftige Unterstützung von vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern wurde der gesamte Innenraum der Kirche renoviert. Dazu wurde die Kiche in 2 Teile geteilt um wenigstens Gottesdienste feiern zu können. Zuerst wurde das Kirchenschiff ausgerämt, die Holz- und Steinböden entfernt. Nach dem Verlegen des Estrichs wurden Strom und Heizung verlegt und alle Mauern gereinigt. Anschließend wurden die Wände und Decken neu bemalt. Dazu dienten alte Fotos der urspünglichen Bemalung als Vorlagen. Durch großzügige Spenden gelang es für die Nitschen an den Wänden 38 großformatige Mosaikbilder zu kaufen. Nachdem der hintere Kirchenteil hergerichtet war zog die Kirchengemeinde um und die Renovierung des Altarraum begann. Im Sommer 1994 war dann die ganze Kirche fertiggestellt und erstrahlte in neuem Glanz. Große Beiträge zur Begleichung der Renovierungskosten leisten neben den vielen Spendern noch heute die Mitglieder es "Vereines zur Renovierung des Erftaldomes" und die alljährlich stattfindenden Kirchenkonzerte.

Kirchenglocken

Das urspünglich in der Hardheimer Pfarrkirche verhandene Geläut bestand laut Überlieferungen aus drei "alten" Glocken, darunter eine 1764 von Laurentius Roth aus Würzburg gegossene Glocke und eine 1916 von Jakob Friedrich Bayerlein geschaffene Bronzeglocke. 1895 wurden zwei weitere Glocken von der Glockengießerei Grüniger in Villingen hinzugefügt. Letztere wurden durch Erlaß des Kriegsministeriums in Berlin am 31. Juli 1917 eingeschmolzen. Als im Mai 1930 die Bronzeglocke aus dem Jahr 1816 zersprang, entschied sich der Stiftungsrat Hardheim zur Anschaffung eines neuen Geläuts, das fünf Glocken umfaßte und von der Firma Grüniger aus Villingen neu gegossen wurde. Die beiden noch vorhandenen Glocken, darunter die von 1764, mußten in Zahlung gegeben werden und gingen dadurch verloren. Das neue Geläut wurde 1934 erstmals in Funktion gesetzt, ging jedoch bereits 1942 während des Zweiten Weltkriegs verloren.

Im heutigen Geläut der Hardheimer Pfarrkirche befindet sich noch eine kleine, dem hl. Joseph geweihte Glocke aus dem Jahre 1934 mit dem Schriftzug: St. Joseph heiß ich, den Ewigen preis ich, will Schützer der Familie sein und führ sie in den Himmel ein. Die weiteren fünf Glocken aus "Briloner-Sonderbronze" wurde von der Fa. Albert Junker aus Brilon/Westfalen gegossen und am 2. Oktober 1949 auf dem Schloßplatz eingeweiht. Die größte Glocken im Ton d' trägt die Inschrift: Christus dem König bin ich geweiht, künd euch: Seid allezeit bereit/ gegossen da Pius XII. Papst in Rom, Dr. Wendelin Rauch, Erzbischhof in Freiburg, Joseph Heck, Pfarrer und Dekan in Hardheim war. Eine weitere, dem hl. Albanus geweihte Glocke im Ton e' trägt den Schriftzug: Eures Kirchenpatrons Wort soll in Erz ertönen. Väter erhaltet den Glauben euren Söhnen. Drei kleinere Glocken, eine Maria geweihte im Ton g' (ich fliehe zur Himmelsgöttin: Führe die Welt zu Christi hin), eine dem hl. Kilian gewidmete im Ton a' (Als Bote Christi eurer Heimat gesandt, erflehe ich Gottes Treue dem Frankenland) und eine sogenannte Engelsglocke im Ton h'(Mein Klang in Liebe und Treue spricht : Eurer Kinder Engel stehen vor Gottes Angesicht) vervollständigen das Geläut.